Q U A N T I C O
  

Weshalb braucht es Indizes?
 
Auf einem Markt, auf dem täglich die Aktien zigtausender Unternehmen gehandelt werden, zeigen die Kursbarometer Händlern und Analysten, Profis und Laien auf einen Blick, wohin der Trend geht. Sie fassen die Bewegungen der wichtigsten Aktien zusammen, und entsprechend ist die Aufnahme eines Wertes in die Indizes der Ritterschlag für börsennotierte Unternehmen. Im Handel macht sich das direkt bemerkbar, da sich Anleger mit dem jeweiligen Papier eindecken.

Anhand von Indizes können Investoren die Vergangenheit analysieren und gegebenenfalls Rückschlüsse auf zukünftig wahrscheinliche Marktentwicklungen ziehen. Neben Branchenindizes werden vorallem Indizes beachtet, in denen die wichtigsten Unternehmen eines Landes, einer Region, eines Kontinents oder weltweit enthalten sind.

 

MSCI-Indizes
 
Sie sind wohl die verbreitetsten Vergleichsindizes (Benchmarks) für Vermögensverwalter und Fondsmanager rund um den Globus. Über die Jahre hat die Morgan Stanlay Capital Group Inc., als eine der größten US-Investmentbanken ihre Index-Familie quasi zum Standard entwickelt. Nach eigener Aussage orientieren sich etwa 90% der amerikanischen institutionellen Anleger (z.B.Pensionsfonds) an MSCI-Indizes. Weltweit zählen etwa 1500 Vermögensverwalter zu den Kunden (Lizensnehmer).
Die Zusammensetzung der MSCI-Indizes repräsentiert im wesentlichen die auf Länderbasis ermittelten Branchenanteile und gewichtet im einzelnen die Unternehmen nach deren Marktkapitalisierung. Dies erlaubt es MSCI internationalen Investoren Performancevergleiche zu 51 nationalen Aktienmärkten, sowie zu Regionen, Sektoren, Industriegruppen und Branchen herzustellen.
MSCI berechnet mehr als 11000 Tagesindizes (nach Börsenschluss) und etwa 800 Realtime-Indizes, die u.a. als Grundlage (Basis) für derivative Produkte dienen, etwa Optionsscheine.
In Zukunft will auch Morgan Stanlay die Gewichtung der Aktien in den Indizes nach Freefloat auszurichten, d.h. nach dem Anteil der ausgegebenen Aktien, die sich nicht in festen Händen, wie z.b. denen des Staates, der Gründerfamilie oder einer Stiftung befinden. http://www.mscibarra.com

 

DAX & Co.
 
Der erste Aktienindex in Deutschland war die sogenannte "Börsenkennziffer" der Frankfurter Zeitung, die durch Summieren der Kurse von 25 Aktien und 10 Anleihen erstmals am 1. September 1919 ermittelt wurde. Sie wurde bis Juli 1920 monatlich und ab August 1920 wöchentlich berechnet und schließlich zum 1. Januar 1920 basiert. Der erste amtliche Aktienindex Deutschlands wurde im "Statistischen Jahrbuch für das deutsche Reich" (Ausgabe von 1923) veröffentlicht. Der Index wurde rückwirkend ab Januar 1914 berechnet.

Die Berechnung beider Indizes wurde während des 2. Weltkrieges eingestellt und anschließend nicht fortgeführt. Nach dem Krieg versuchte die FAZ die Berechnung eines Index auf der Basis der Kurse von 1948, was jedoch wegen der vielen Veränderungen am Aktienmarkt zu dieser Zeit scheiterte. Der älteste deutsche Aktienindex, der noch berechnet wird, ist der Commerzbank-Index von 1953.
Heute repräsentiert der DAX die 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Der DAX ist eine eingetragene Marke der ebenfalls börsennotierten Deutsche Börse AG in Frankfurt am Main. Er wird zu festgelegten Stichtagen von eben dieser Gesellschaft, auf Basis von Marktkapitalisierung und Freefloat der Unternehmen zusammengesetzt. http://exchange.de

 

S&P
 
Der S&P wird seit 1957 von Standard & Poor’s geführt. Für die Aufnahme neuer Unternehmen gibt es keine festen Regeln, sondern lediglich Richtlinien. Im S&P 500 sind die 500 größten börsennotierten Unternehmen mit Sitz in den Vereinigten Staaten enthalten.
Wer in den S&P 500 aufgenommen wird, liegt in der Hand der 1200 Analysten, die für „Standard & Poor’s“ weltweit die Märkte beobachten. Diese beurteilen Index-Anwärter in Bezug auf deren Größe, Marktkapitalisierung, Besitzverhältnisse der Aktien und Branche. Hauptkriterium ist, wie weit Anleger in ein Unternehmen investieren können. Es müssen ausreichend freie Aktien auf dem Markt sein, kein Anteilseigner darf mehr als 50 Prozent der Papiere besitzen. Der Richtwert für die Marktkapitalisierung liegt für Unternehmen des S&P 500 bei vier Milliarden Dollar. Der Durchschnitt aller verzeichneten Werte liegt zur Zeit allerdings deutlich höher.
Großes Augenmerk legen die Analysten auf eine ausgeglichene Gewichtung der Branchen entsprechend der Wertverteilung auf dem Markt. Neubewertungen der Unternehmen in Bezug auf ihre Index-Tauglichkeit finden laufend statt. So ist sichergestellt, dass der Index tatsächlich den breiten Markt widerspiegelt. Erfüllt ein Unternehmen über längere Zeit ein oder mehrere Kriterien nicht, kann es aus dem Index gestrichen werden. http://www.spglobal.com

 

DOW
 
Der wohl bekannteste Index ist der Dow Jones Industrials Index. Als Pionier der Aktienindexierung gilt Charles Henry Dow, der am 6. November 1851 in Sterling, Connecticut, geboren wurde. Zusammen mit Edward D. Jones und Charles M. Bergstresser gründete er im November 1882 die Firma Dow Jones & Company, die im Jahr darauf erstmals den Bulletin "Customer's Afternoon Letter" herausgab. In dieser Zeitung veröffentlichte Charles Henry Dow 1884 den weltweit ersten Aktienkursindex, der sich auf Grund der großen Bedeutung des Eisenbahnbaus zu dieser Zeit hauptsächlich aus Eisenbahn-Gesellschaften zusammensetzte. Später erhielt dieser Index den Namen "Railroad Average", bevor er endgültig in "Transportation Average" umbenannt wurde. Der bekannteste Dow Jones-Index ist der Dow Jones Industrial Average (DJIA), der erstmals am 26. Mai 1896 veröffentlicht wurde.

Als 1896 der Dow Jones Industrial Index mit 30 Aktienfirmen entstand, wurde gleichzeitig aus dem Dow Jones Index der Railroad Index, der erst 1970 zum Transportation Index umbenannt wurde.
Diese 30 im Dow Jones Industrial Index abgebildeten Firmen repräsentieren etwa 1/5 des mehr als 8 Billionen Dollar großen Marktwertes aller US Firmen, die an der New York Stock Exchange gelistet sind.
Seine große Bedeutung erhält dieser Index durch die Tatsache, dass er aus großen, schwergewichtigen Firmen besteht, die ein hohes Handelsvolumen haben. http://www.djindexes.com
 

 
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