Um es mit den Worten Kostolanys zu sagen: "Ohne langen Atem soll man nicht in die Nähe der Börse gehen." Er wusste aber auch:
"Wer gut essen will, kauft Schatzbriefe, wer gut leben will, investiert sein Geld in Aktien."
Zumindest in den letzten 100 Jahren war die Investition in Produktivkapital der Anlage in Schuldtitel immer überlegen. Dennoch gab es mehrjährige Phasen wo Wirtschaft und Aktien sehr schlecht performten. In Extremfällen wie Japan dauerten Marktschwächen sogar mehr als ein Jahrzehnt. Setzen Sie also niemals nur auf ein Pferd.
Wertpapierclubs bieten eine Plattform um die langfristigen Chancen an der Börse zu nutzen und gleichzeitig Wissen zu verteilen.
Da die Vernetzung mit Megaschritten vorangeht ist es auch nicht mehr zwingend nötig einen Club in der Nähe des Wohnorts zu wählen. Doch mit den eigenen Vorstellungen sollten folgende Auswahlkriterien schon übereinstimmen:
- Anlagestrategie
- Anlagehorizont
- Mindestbeiträge
- Performance gegenüber Vergleichsmarkt
- Kosten
- Fluktuation im Club
Den ersten Kontakt kann man in der Regel über die Webseiten der Clubs herstellen.
Bei der Suche nach bestehenden Clubs in Ihrer Nähe hift die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre e.V.. Einen Leitfaden zur Clubgründung können Sie bei der
Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz beziehen.
Wer selbst einen Club gründen möchte, sollte natürlich zu allererst einige Personen für seine Idee begeistern. Von Vorteil wäre, wenn ein Teil dieser Personen schon Erfahrungen mit Wertpapieren mitbringt. Da einzelne Banken gern mit WPC´s ins Geschäft kommen wollen, bieten diese bzw. Mitarbeiter teilweise Möglichkeiten der Clubgründung.
Als nächstes sollte dann die grobe, zukünftige Anlagestrategie definiert werden.
Wie bereits erwähnt, sollten alle potentiellen Clubbeteiligten im gegenseitigen Interesse nur dann Mitglied werden, wenn die eigene Risikoeinstellung zu dem geplanten Gemeinschaftsdepot des WPC´s passt.
Der nächste wesentliche Schritt wäre dann die Festlegung der Gesellschaftsform. Auch sollte man schon im Vorfeld nach einem geeigneten Finanzdienstleister Ausschau halten. Vergleichen lohnt!
Sind diese grundlegenden Dinge geklärt, kann man eigentlich mit der Ausarbeitung des Gesellschaftsvertrages beginnen. Die Komplexität dieser Aufgabe macht sich meistens schon im ersten Satz bemerkbar - der Namensgebung. Nach erfolgreicher Ausarbeitung kann man die erste Gesellschafterversammlung einberufen, wo der Gesellschaftsvertrag von allen unterzeichnet, eine Geschäftsführung gewählt und die sonstige Aufgabenverteilung vorgenommen wird.
Ein neuer Wertpapierclub wäre jetzt ins Leben gerufen. Auf dieser rechtlichen Grundlage sollte nun eine Konto/Depoteröffnung erfolgen. Nach der Beantragung einer WPC-eigenen Steuernummer beim zuständigen Finanzamt (Sitz der Gesellschaft) kann es eigentlich losgehen.
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